Frühmorgens an der Kenmare Bay, es ist so neblig, dass ich kaum zum gegenüberliegenden Ufer sehen kann. Der Nebel hat etwas geheimnisvolles an sich, er lässt Dinge verschwinden, die sonst gut sichtbar sind, und zeigt anderes, was bei klarer Sicht sich nicht so offen zeigt. Schattenhaftes huscht an mir vorbei, doch wenn ich mich umblicke, sehe ich nichts. Regentropfen der vergangenen Nacht fallen von den Bäumen und Sträuchern auf den Waldboden, sonst ist es, bis auf den gelegentlichen Ruf eines mir unbekannten Vogels, vollkommen still. In der Luft liegt der feucht-kalte Duft des Nebels, vermischt mit dem salzigen Geruch des Meeres, welches sich zurückgezogen und allerlei kleine Muscheln, Steinchen und haufenweise Seegras freigelegt hat.
Einatmen – Ausatmen – Einatmen – Ausatmen
Still werden – Still sein.
Für einen Augenblick bin ich herausgehoben aus der eigentlichen Zeit und blicke staunend in das grosse Gefüge der Zeit ausserhalb der Zeit. Dankbar nehme ich dieses Geschenk an und trage es wie einen Schatz hinein in den anbrechenden Tag…
Vorbei an undurchdringlichem Geflecht
Blumenseelchen im Glitzerkleid